Sobald Sie ernsthaftes Interesse an einem Immobilienkauf in Spanien zeigen, wird der Makler Sie bitten, einen „contrato de arras“ zu unterschreiben. Dies ist indes ein privatschriftlicher Kaufvertrag.

Und hier besteht Verwechslungsgefahr!

Denn dieser Vertrag hat nichts mit dem Vertrag zu tun, den Ihnen ein deutscher Makler bei einem Immobilienkauf in Deutschland vorlegen würde. Vielmehr verpflichten Sie sich mit dem „contrato de arras“ zumeist, eine Abschlagszahlung von zum Beispiel 10% als Anzahlung zu zahlen.

Und diese Zahlung erhalten Sie nicht zurück, wenn Sie die Immobilie in Spanien am Ende gar nicht kaufen.

Unterschreiben Sie zum Beispiel unbedacht einen Vertrag über eine Immobilie über 500.000 € und nehmen anschließend vom Kauf Abstand, sind 50.000 € weg.

Der Verkäufer beauftragt den Makler und trägt seine Kosten.

Dementsprechend denken Sie: Das ist doch toll, oder?

Indes stimmt das nicht ganz, weil Sie als Käufer mit dem Makler keinen Vertrag schließen und er Ihnen gegenüber dementsprechend auch nicht haftet.

Klärt er Sie beispielsweise nicht über Feuchtigkeitsschäden auf, werden Sie von ihm in der Regel nur schwer den Schaden ersetzt bekommen.

Selbst eine erwiesene Falschberatung löst in Spanien insoweit nicht automatisch einen Haftungsfall des Maklers aus.

Richtigerweise haben Notare in Deutschland gem. § 17 Abs. 1 BeurkG eine Beratungsfunktion.

Dementsprechend trägt der Notar nicht nur dafür Sorge, dass ein Vertrag ordentlich dokumentiert wird. Vielmehr beraten deutsche Notare Sie auch. Dies tun sie vor allem, indem sie die einzelnen Klauseln erklären und vorhandene Risiken aufzeigen. Auch klären sie insbesondere Verbraucher darüber auf, wenn der Vertrag ungewöhnliche Klauseln enthalten sollte.

In Spanien ist das jedoch anders. Denn in Spanien hat der Notar keine Beratungsfunktion inne.

Seine Hauptaufgabe ist vielmehr die reine Beurkundung. Aus diesen Gründen ziehen selbst Profis in Spanien Rechtsanwälte hinzu.